WG, Zwischenmiete oder eigenes Zimmer: Was ist das Richtige für mich?
Du hast dich entschieden, für dein Studium oder deinen Job in eine neue Stadt zu ziehen und bist noch auf der Suche nach einer Bleibe? Im folgenden Artikel haben wir einige Anlaufstellen für dich zusammengestellt – und nennen dir die Vor- und Nachteile von WG, Studierendenwohnheim und eigenem Zimmer.
Studierendenwohnheim
Wie der Name schon sagt, können sich nur Studierende um einen Platz in einem Studierendenwohnheim bewerben. Diese Wohnform hat zwei Vorteile: Sie ist günstig und man findet schnell Kontakt zu Kommilitoninnen und Kommilitonen. Außerdem verfügen die Zimmer in der Regel über eine Grundausstattung, also Tisch, Stuhl, Bett mit Matratze, Schrank und Beleuchtung. Das erleichtert den Umzug – vor allem, wenn du aus dem Ausland kommst.
Ob du ein Einzelappartement oder ein Zimmer in einer Gruppenwohnung bekommst, hängt vom jeweiligen Wohnheim ab. In Deutschland ist es nicht üblich, sich ein Zimmer mit anderen zu teilen, wie man es aus dem englischsprachigen Raum kennt. Viele Wohnheime bieten neben den Zimmern auch Gemeinschafts-, Lern- und Waschräume sowie Fitnessstudios und Parkmöglichkeiten. Außerdem ist meist eine Verwaltung oder ein/-e Hausmeister/-in als direkter Kontakt vor Ort. Für Familien gibt es in einigen Wohnheimen spezielle Familienappartements zu günstigen Preisen. Genaue Informationen über Zimmertypen, Ausstattung und Kosten findest du auf den Internetseiten der einzelnen Anbieter.
Die Kosten für ein Zimmer in einem Wohnheim variieren je nach Anbieter, Zimmertyp und Ausstattung. Studierende sollten mit Kosten zwischen 200 und 600 Euro rechnen. Vor allem für die günstigeren Zimmer gibt es oft Wartelisten über mehrere Semester.
Die Universitäten können den Studierenden in der Regel keine Zimmer direkt vermitteln, stehen aber in engem Kontakt mit den Studierendenwerken. Alle Informationen zu Angeboten, Fristen und Bewerbung findest du auf den Internetseiten der jeweiligen Anbieter. In Nürnberg betreibt beispielsweise das Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg mehrere Wohnanlagen.
Außerdem gibt es in Nürnberg noch zahlreiche weitere Träger sowie privat verwaltete Wohnheime:
vij Wohnheim für Studentinnen
FDS Wohnheim
Wohnen in Bayern
No. 45 – Wohnen für BAFöG-berechtigte Studierende
Studentenwohnheim Verein Nürnberg e.V.
iLive Nürnberg
Maxtormauer Student Apartments
Castle Apartments Nürnberg
StayToo
Studentenwohnanlage K11
ESW
Wohngemeinschaft (WG)
Wohngemeinschaften – besser bekannt als WGs – sind neben den Studierendenwohnheimen eine weitere beliebte Wohnform. Hier werden die Gemeinschaftsräume einer Wohnung wie Küche, Wohn- und Esszimmer sowie das Bad mit Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern geteilt. Das senkt die Mietkosten für jede/-n Einzelne/-n. Außerdem ist das gemeinschaftliche Zusammenleben oftmals wichtig. Beispielsweise veranstalten die meisten Wohngemeinschaften WG-Partys, die in Deutschland zum typischen Studierendenleben gehören.
Die Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft kann manchmal langwierig sein, da viele bestehende WGs sogenannte WG-Castings veranstalten, wenn ein Zimmer frei wird. Am besten nutzt du als Bewerberin oder Bewerber diese Castings auch, um dir ein Bild von den aktuellen Bewohnerinnen und Bewohnern zu machen. Insbesondere, wenn du in Zukunft viel mit deiner neuen Wohnungsgemeinschaft unternehmen möchtest, ist es wichtig, dass ihr euch gut versteht.
Eigene Wohnung
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, auf dem freien Wohnungsmarkt eine eigene Wohnung zu finden und zu mieten. Diese Option eignet sich besonders für alle, die es gerne etwas ruhiger haben oder mit der Familie nach Nürnberg ziehen möchten. Natürlich ist gerade hier mit einer großen Bandbreite an Angeboten und Mietpreisen zu rechnen – die Kosten hängen auch von deinen individuellen Anforderungen und Wünschen ab!
ImmoScout24
immowelt
Kleinanzeigen
WG-gesucht
Als Unterstützung für Studierende hat das Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg eine Privatzimmervermittlung eingerichtet. Da die Vermittlung jedoch nur persönlich erfolgen kann, ist diese Option erst nach der Ankunft möglich.
Privatzimmervermittlung Studierendenwerk
Neben den allgemeinen Portalen gibt es einige große Immobilienunternehmen in der Region,
die eigene Angebote auf ihren Internetseiten veröffentlichen.
WBG Nürnberg
Hegerich Immobilien
Zwischenmiete
Gerade für die ersten Monate oder wenn du dich in einer Stadt noch nicht so gut auskennst, ist eine Zwischenmiete eine ideale Lösung. Hierbei vermieten Personen für einen begrenzten Zeitraum eine Wohnung oder ein Zimmer in ihrer WG – zum Beispiel, weil sie für längere Zeit ins Ausland gehen oder ein Praktikum in einer anderen Stadt machen. Einer der größten Vorteile ist, dass die Wohnungen oder das Zimmer meist komplett möbliert sind. Du kannst also einfach mit deinem Koffer anreisen und direkt einziehen. Besonders in einer WG hast du zudem die Möglichkeit, direkt Kontakte zu knüpfen und Anschluss zu finden. Und vielleicht gibt es ja sogar die Chance, nach der offiziellen Zeit ein anderes Zimmer zu übernehmen.
Hinweis: Auch bei einer Zwischenmiete solltest du darauf achten, dass du einen ordentlichen Mietvertrag und eine Wohnungsgeberbestätigung für die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt von dem/der Vermieter/-in bekommst.
Wohnraum für kurze Zeit
Wenn du nicht gleich zu Beginn des Studiums eine geeignete Wohnung findest, kannst du die Wartezeit für einige Wochen oder Monate mit Mieten auf Zeit überbrücken. Diese Unterkünfte sind in der Regel teurer als eine feste Wohnung. Dafür sind sie meist kurzfristig verfügbar.
AirBnB
HomeToGo
Wunderflats
Unterkunftsverzeichnis Stadt Nürnberg
Hinweis: Falls die Anmietung einer solchen Übergangslösung für mehr als einen Monat geplant ist, solltest du unbedingt vorab klären, ob der/die Vermieter/-in eine Wohnungsgeberbestätigung ausstellen kann. Dieses Dokument ist zwingend notwendig, um sich beim Einwohnermeldeamt zu registrieren.
7 Tipps für deine Wohnungssuche
Alle, die schon einmal eine Wohnung gesucht haben, wissen, wie schwierig es sein kann, die perfekte Bleibe zu finden – insbesondere in großen Städten. Wir haben sieben Tipps zusammengestellt, die euch dabei helfen sollen, eure Traumwohnung zu finden.
- Beginne so früh wie möglich mit der Wohnungssuche – spätestens zwei Monate vor Semester- oder Arbeitsbeginn!
- Suche und kontaktiere so viele Anbieter wie möglich und verlasse dich nicht auf ein einziges Angebot.
- Wenn du mal nicht weißt, was eine Abkürzung in einer Wohnungsanzeige bedeutet, schau einfach im Miet-Lexikon von Simple Germany nach.
- Sei bei deiner Suche so flexibel wie möglich – sowohl was die Lage als auch die Mietdauer betrifft. Denn manchmal ist es einfacher, eine Zwischenmiete zu finden als einen unbefristeten Mietvertrag.
- Nicht nur Internetseiten, sondern auch Social Media oder klassische Tageszeitungen können interessante Wohnungsangebote enthalten. Es lohnt sich auf jeden Fall, über alle verfügbaren Kanäle nach einer passenden Wohnung zu suchen.
- Füttere deine Profile auf Internetseiten und deine Kontaktanfragen mit möglichst vielen Inhalten und gestalte sie ausführlich. So bekommen potenzielle Vermieterinnen und Vermieter sowie Mitbewohnerinnen und Mitbewohner direkt einen guten Eindruck. Achte aber auch darauf, dass alle deine Angaben der Wahrheit entsprechen.
- Gerade Wohnungsanzeigen im Internet werden manchmal von Betrügerinnen und Betrügern eingestellt. Prüfe deshalb, ob das Angebot seriös ist. Überweise nie Geld, bevor du die Wohnung gesehen hast und der Vertrag unterschrieben ist. Wohnungsbesichtigungen sind in Deutschland grundsätzlich kostenlos.
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