Junior-Studium@UTN 2025

„Ich oder wir? Der Kampf um eine nachhaltige Zukunft“

In einer Welt, die vor dringenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen steht, stellt sich die zentrale Frage: Wie können individuelle und kollektive Interessen miteinander in Einklang gebracht werden, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten? Die Veranstaltungsreihe widmet sich diesem Spannungsfeld und lädt ein, über die Beziehung zwischen Selbst und Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Solidarität, Wettbewerb und Kooperation nachzudenken.

Anhand spannender Vorträge von Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen beleuchtet die Reihe grundlegende Fragen zu Moral, Verantwortung und nachhaltigem Handeln. Sie verbindet philosophische Perspektiven, wirtschaftliche Ansätze, literarische Reflexionen und praktische Lösungsansätze, um ein breites Verständnis für die Dynamik zwischen individuellem und kollektivem Handeln zu vermitteln.

Junior-Studium@UTN

Junior-Studium@UTN ist eine Veranstaltungsreihe, die jährlich an der Technischen Universität Nürnberg stattfindet. Sie lädt Jugendliche dazu ein, ihre Rolle in der Gesellschaft zu reflektieren und neue Perspektiven zu entdecken und bietet eine Plattform, um gemeinsam über die Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu erarbeiten. Die Teilnehmenden können sich während der Vorträge mit aktuellen Themen auseinandersetzen, die sie direkt betreffen – von Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit bis hin zu innovativen Technologien und Bildung.

Ein zentraler Fokus liegt darauf, aufzuzeigen, wie wir alle aktiv zur Gestaltung einer besseren Welt beitragen können. Gleichzeitig gibt die Veranstaltungsreihe einen inspirierenden Einblick in das interdisziplinäre Konzept der Technischen Universität Nürnberg. Jugendliche haben die Möglichkeit, sich mit Experten und Expertinnen auszutauschen, zukunftsweisende Ideen kennenzulernen und von den innovativen Bildungsansätzen der TU Nürnberg zu profitieren.

Programm

12.02. Gyburg Uhlmann:
Ich oder wir? Ich und wir! Aristoteles und die Selbstliebe

Aristoteles trägt in seiner Nikomachischen Ethik eine auf den ersten Blick paradox erscheinende These vor: Ein in vollkommener Weise egoistisches Verhalten sei nicht nur ethisch lobenswert, sondern es sei auch diejenige Verhaltensweise, die am meisten förderlich für die (staatliche) Gemeinschaft sei. Aristoteles bezeichnet also (eine bestimmte Form des) Egoismus als Tugend und hält diesen für die moralische Maxime vollkommen sozialen Handelns.
In der Sitzung wollen wir herausfinden, was er damit genau meint, welches Verständnis vom Menschen und vom Staat dahintersteht und wie diese Einsichten und Konzepte für unsere Gegenwart angewendet werden können und warum Egoismus und Gemeinsinn keine Gegensätze sein müssen.

19.02. Christian Seidel:
Und was muss ich tun? Klimawandel und moralische Verantwortung

Für die Antwort auf die Frage, was wir – alle zusammen und jede Person für sich – angesichts des Klimawandels tun sollen, sind moralische Erwägungen von besonderer Bedeutung: Überlegungen, denen zufolge wir aus moralischen Gründen verpflichtet sind, etwas zu tun und anderes zu unterlassen. Aber was genau fordert die Moral angesichts des Klimawandels von uns? Darf ich noch in den Urlaub fliegen, mit Öl heizen oder importierte Erdbeeren essen? Mache ich damit etwas falsch? Muss ich moralisch gesehen bestimmte Dinge tun oder lassen, auch wenn mein Tun oder Nichtstun hier gar keinen Unterschied zu machen scheint? Bin ich angesichts des Klimawandels überhaupt moralisch in der Verantwortung?
In diesem Vortrag betrachten wir solche moralischen Fragen genauer, setzen uns argumentativ mit einigen Antworten auseinander und gewinnen so auch (beispielhaft) einen Einblick, wie man moralische Fragen dieser Art auf vernünftige Weise behandeln kann.

26.02. Ermelinda Kanushi:
All for One and One for All. Sustainable Development Goals for the Future

What are the Sustainable Development Goals (SDGs)? How do we measure countries progress? How do they aim to address global challenges like poverty, inequality, and climate change? Can all countries, given their unique circumstances, realistically achieve these goals on their own?
This lecture explores the interconnected nature of the SDGs and highlights the disparities between the Global South and Global North countries in their progress. We will discuss the role of international collaboration and shared accountability in overcoming barriers and accelerating progress. Can we individually reach the SDGs by 2030, or do we need a reimagined global approach?

12.03. Johannes Thürauf:

Wie können wir die Energieversorgung optimieren?

Die Transformation zu einer sicheren, effizienten und klimafreundlichen Energieversorgung ist eine der zentralen Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Entwicklung von resilienten Energienetzen, die selbst bei Ausfällen von Netzwerkkomponenten oder bei Schwankungen in der Energieproduktion und dem Energieverbrauch unsere Versorgung sicherstellen. In diesem Vortrag wird gezeigt, wie moderne Optimierungsmethoden uns bei dieser Transformation zu einer sicheren Energieversorgung unterstützen können.

19.03. Veronika Grimm:
Ich und Wir: Kooperation und Wettbewerb in der Wirtschaft

26.03. Sophia Regopoulos:

Mein oder dein? Eigentum in Antike und Neuzeit

Mein oder dein und vor allem: warum? Die Legitimation und theoretische Begründung von Eigentum ist seit der Aufklärung überwiegend mit der Arbeitstheorie von John Locke und fast zwei Jahrhunderte später mit der Rechtsphilosophie Kants und Hegels eng in Verbindung gebracht worden. Die Wirkmacht dieser Theorien auf das heutige Verständnis von Eigentum ist unbestritten und vielfach erforscht. Sie ist aber nicht die einzige Möglichkeit, Eigentum als ein Gut sowie dessen gerechte Verteilung innerhalb der Gesellschaft zu verstehen und herzuleiten. So bietet Platon, bereits 2400 Jahre vor unserer Zeit, ein gut begründetes Gegenargument zum Verständnis von Eigentum als ein Gut und sieht es in einer bestimmten Form von Wissen legitimiert. Um was für ein Wissen es sich dabei handelt, wie sich Platon die Verteilung von Eigentum in einem idealen Staat vorstellt und wie er diese begründet, wird Gegenstand des Vortrags und der gemeinsamen Diskussion sein. 

02.04. Iuliia Burtceva:

Nachhaltigkeit und Charakter: Wie kann Literatur dabei helfen?

Aristoteles’ Poetik bietet uns eine Grundlage, um über die Verbindung zwischen individueller Charakterentwicklung und gesellschaftlicher Verantwortung nachzudenken. Dichtung oder Literatur versteht Aristoteles dabei nicht nur als Unterhaltung, sondern als ein Mittel, die spezifisch menschlichen Fähigkeiten – insbesondere die des charaktergebunden Handelns – zu reflektieren und zu fördern. 
In diesem Vortrag betrachten wir, wie Literatur hilft, die Zusammenhänge zwischen Zielen, Motiven und Konsequenzen menschlicher Handlungen besser zu verstehen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie Menschen ihre Fähigkeiten so einsetzen können, dass sie nicht nur ihr eigenes Wohlergehen verfolgen, sondern auch das größere Ganze berücksichtigen. 
Anhand von Beispielen aus antiker und moderner Literatur betrachten wir, wie Protagonisten in schwierigen Situationen entweder ihrem Charakter treu bleiben und die Herausforderungen meistern oder daran scheitern – und warum. Literatur bietet uns somit einen Raum, um über Charakterentwicklung, Selbstbeherrschung und Verantwortung nachzudenken. Gemeinsam wollen wir herausfinden, wie die Auseinandersetzung mit literarischen Figuren uns dazu anregen kann, unsere eigenen Fähigkeiten zu stärken und damit nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch die Welt um uns herum nachhaltiger zu gestalten.

Die Veranstaltungen finden mittwochs von 18:15 bis 19:45 Uhr im Seminarraum (EG, Cube One, TU Nürnberg, Dr.-Luise-Herzberg-Straße 4, 90461 Nürnberg) statt.

Anmeldung

Sie können sich für alle oder gezielt für einzelne Veranstaltungen anmelden.
Bitte geben Sie bei mehreren Teilnehmenden die genaue Anzahl an.

Bitte melden Sie sich per E-Mail an: department-lias@utn.de.
 


Teilnahmezertifikat

  • Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ein Teilnahmezertifikat zu erhalten, wenn sie an mindestens fünf Veranstaltungen teilnehmen.
  • Schulen können eine Teilnahme- oder Kooperationsbescheinigung erhalten.