Prof. Dr. Charlotte Grosse Wiesmann
Kleinkinder zeichnen sich durch bemerkenswerte Fähigkeiten aus, neue Dinge zu lernen und Zusammenhänge zu erkennen. Innerhalb weniger Lebensjahre übertreffen sie andere Lebewesen sowie existierende maschinelle Intelligenz in zentralen Bereichen der Kognition – von der Sprache über das logische Denken bis hin zum Verstehen anderer Menschen. Dabei spielt ihr soziales Umfeld eine entscheidende Rolle: Ihr Lernprozess wird stark durch andere Personen gelenkt und beeinflusst.
Das Cognitive Neuroscience Lab erforscht, wie diese außergewöhnlichen Fähigkeiten entstehen und welche Mechanismen im menschlichen Gehirn sie ermöglichen. Wie lernen Säuglinge und Kleinkinder etwas über die Welt um sie herum? Wie beeinflussen andere Menschen ihr Lernen und ihr Gedächtnis? Und wie lernen sie, sich selbst und andere als denkende Akteure in der Welt zu verstehen? Wir untersuchen diese Fragen mit einer Kombination aus verhaltens- und neurowissenschaftlichen Methoden (einschließlich Eyetracking, EEG und MRT).
Ein Verständnis der Entstehung dieser Prozesse in der frühen Kindheit könnte die Bausteine unserer einzigartigen menschlichen Kognition offenlegen und neue Impulse für die Entwicklung künstlicher Intelligenz aus dem kindlichem Lernen liefern.

Prof. Dr. Charlotte Grosse Wiesmann
Professur für Kognitive Neurologie
Angeschlossene Forschungsgruppe

© Max Planck Institute
Forschungsgruppe Meilensteine früher kognitiver Entwicklung
am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Bildrechte Portraitaufnahme: MPI CBS