Die Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring, dessen Mitglied auch UTN-Professorin Veronika Grimm ist, sieht leicht positive Entwicklungen bei der Energiewende. Dennoch bestehe weiterhin dringender Handlungsbedarf in zentralen Bereichen, wie dem Ausbau der Stromnetze und der Dekarbonisierung der Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie.
Das Statusupdate zur Energiewende bildet die aktuelle Situation der Energiewende ab, um die Entscheidungsträger zu informieren und zum Regierungswechsel auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Monitoringbericht des letzten Jahres sah politischen Handlungsbedarf in nahezu allen Bereichen der Energiewende. Zwar gab es Fortschritte, insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien, dennoch stand die von der Kommission aufgestellte Energiewende-Ampel in den meisten Dimensionen zusammenfassend auf Gelb, bei der Energiesicherheit, den Netzen und in der Energieeffizienz gar auf Rot.
„In den letzten Monaten hat sich die Situation bei Netzen, Energiekosten und Treibhausgasemissionen leicht verbessert. Es gab aber auch Verschlechterungen, die weitere Anstrengungen erforderlich machen, um bei der Energiewende Kurs zu halten.“ fasst der Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Andreas Löschel zusammen. „Insbesondere die fehlende Marktintegration der erneuerbaren Energien, die Verzögerungen beim dringend notwendigen Zubau steuerbarer Kraftwerke und der stockende Hochlauf im Bereich des Wasserstoffs haben die Situation verschlechtert. Die Schaffung der passenden Rahmenbedingungen für die Energiewende ist unverändert zu leisten“.
Die Bundesregierung hat 2011 für das Monitoring der Energiewende eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt. Die Mitglieder der Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring, Prof. Dr. Andreas Löschel (Vorsitzender), Prof. Dr. Veronika Grimm, Dr. Felix Matthes und Prof. Dr. Anke Weidlich haben heute das Statusupdate zum Stand der Energiewende veröffentlicht.
Leicht positive Entwicklungen, aber auch drängende Anpassungsbedarfe
Der zügige Ausbau der Energieinfrastrukturen ist eine zentrale Voraussetzung für die Energiewende. Doch neben einer stärker integrierten Planung müssen auch Einsparpotenziale stärker berücksichtigt werden. „Der Anstieg der Stromnachfrage bis zum Jahr 2030 könnte aufgrund aktueller Elektrifizierungstrends überschätzt sein“, sagt Prof. Dr. Veronika Grimm. „Durch eine entsprechende Anpassung der Investitionsentscheidungen könnte der Anstieg der Netznutzungsentgelte im Zeitverlauf reduziert werden. Gleichzeitig bleibt aber die beschleunigte Planung und Genehmigung von Leitungsvorhaben essenziell. Die Kosten des Netzausbaus könnten zudem gesenkt werden, indem bei der Umsetzung von Gleichstromprojekten Freileitungen vorgesehen werden, statt wie bisher Erdkabeln den Vorrang einzuräumen.“
„In der kommenden Legislaturperiode besteht großer Handlungsbedarf darin, die Sektoren Gebäude und Verkehr zu dekarbonisieren und die Industrie auf Klimaneutralität auszurichten. Eine zentrale Strategie hierfür ist die Elektrifizierung“ unterstreicht Prof. Dr. Anke Weidlich. „Der Hochlauf von Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und elektrischen Industrieprozessen wird vor allem durch günstige Strompreise gefördert. Der Senkung der Strompreise, in Verbindung mit einem starken CO2-Emissionshandel, sollte daher höchste Priorität eingeräumt werden.“
Weiterer Handlungsbedarf bei der nachhaltigen Transformation
Die sichere Stromversorgung bleibt ein zentrales Thema der Energiewende. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien an Dynamik gewinnt, nimmt der Bestand an steuerbaren Kraftwerkskapazitäten – also Kraftwerken, die flexibel eingesetzt werden können – weiter ab. Daher betont Dr. Felix Matthes: „Der Bau neuer, flexibel einsetzbarer Gaskraftwerke ist für die Energiewende essenziell, um die Versorgungsicherheit zu gewährleisten. Dafür ist ein Neustart der Kraftwerksstrategie erforderlich. Dabei sollten die regulatorischen Rahmenbedingungen, z.B. für die Nutzung von Wasserstoff, weniger restriktiv ausgestaltet werden.“
Zum Kurzgutachten der Expertenkommission zum Energiewendemonitoring
Ansprechpartnerin
Department Liberal Arts and Social Sciences
Energy Systems and Market Design Lab
Die Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring, dessen Mitglied auch UTN-Professorin Veronika Grimm ist, sieht leicht positive Entwicklungen bei der Energiewende. Dennoch bestehe weiterhin dringender Handlungsbedarf in zentralen Bereichen, wie dem Ausbau der Stromnetze und der Dekarbonisierung der Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie.
Das Statusupdate zur Energiewende bildet die aktuelle Situation der Energiewende ab, um die Entscheidungsträger zu informieren und zum Regierungswechsel auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Monitoringbericht des letzten Jahres sah politischen Handlungsbedarf in nahezu allen Bereichen der Energiewende. Zwar gab es Fortschritte, insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien, dennoch stand die von der Kommission aufgestellte Energiewende-Ampel in den meisten Dimensionen zusammenfassend auf Gelb, bei der Energiesicherheit, den Netzen und in der Energieeffizienz gar auf Rot.
„In den letzten Monaten hat sich die Situation bei Netzen, Energiekosten und Treibhausgasemissionen leicht verbessert. Es gab aber auch Verschlechterungen, die weitere Anstrengungen erforderlich machen, um bei der Energiewende Kurs zu halten.“ fasst der Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Andreas Löschel zusammen. „Insbesondere die fehlende Marktintegration der erneuerbaren Energien, die Verzögerungen beim dringend notwendigen Zubau steuerbarer Kraftwerke und der stockende Hochlauf im Bereich des Wasserstoffs haben die Situation verschlechtert. Die Schaffung der passenden Rahmenbedingungen für die Energiewende ist unverändert zu leisten“.
Die Bundesregierung hat 2011 für das Monitoring der Energiewende eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt. Die Mitglieder der Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring, Prof. Dr. Andreas Löschel (Vorsitzender), Prof. Dr. Veronika Grimm, Dr. Felix Matthes und Prof. Dr. Anke Weidlich haben heute das Statusupdate zum Stand der Energiewende veröffentlicht.
Leicht positive Entwicklungen, aber auch drängende Anpassungsbedarfe
Der zügige Ausbau der Energieinfrastrukturen ist eine zentrale Voraussetzung für die Energiewende. Doch neben einer stärker integrierten Planung müssen auch Einsparpotenziale stärker berücksichtigt werden. „Der Anstieg der Stromnachfrage bis zum Jahr 2030 könnte aufgrund aktueller Elektrifizierungstrends überschätzt sein“, sagt Prof. Dr. Veronika Grimm. „Durch eine entsprechende Anpassung der Investitionsentscheidungen könnte der Anstieg der Netznutzungsentgelte im Zeitverlauf reduziert werden. Gleichzeitig bleibt aber die beschleunigte Planung und Genehmigung von Leitungsvorhaben essenziell. Die Kosten des Netzausbaus könnten zudem gesenkt werden, indem bei der Umsetzung von Gleichstromprojekten Freileitungen vorgesehen werden, statt wie bisher Erdkabeln den Vorrang einzuräumen.“
„In der kommenden Legislaturperiode besteht großer Handlungsbedarf darin, die Sektoren Gebäude und Verkehr zu dekarbonisieren und die Industrie auf Klimaneutralität auszurichten. Eine zentrale Strategie hierfür ist die Elektrifizierung“ unterstreicht Prof. Dr. Anke Weidlich. „Der Hochlauf von Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und elektrischen Industrieprozessen wird vor allem durch günstige Strompreise gefördert. Der Senkung der Strompreise, in Verbindung mit einem starken CO2-Emissionshandel, sollte daher höchste Priorität eingeräumt werden.“
Weiterer Handlungsbedarf bei der nachhaltigen Transformation
Die sichere Stromversorgung bleibt ein zentrales Thema der Energiewende. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien an Dynamik gewinnt, nimmt der Bestand an steuerbaren Kraftwerkskapazitäten – also Kraftwerken, die flexibel eingesetzt werden können – weiter ab. Daher betont Dr. Felix Matthes: „Der Bau neuer, flexibel einsetzbarer Gaskraftwerke ist für die Energiewende essenziell, um die Versorgungsicherheit zu gewährleisten. Dafür ist ein Neustart der Kraftwerksstrategie erforderlich. Dabei sollten die regulatorischen Rahmenbedingungen, z.B. für die Nutzung von Wasserstoff, weniger restriktiv ausgestaltet werden.“
Zum Kurzgutachten der Expertenkommission zum Energiewendemonitoring
Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Veronika Grimm
Department Liberal Arts and Social Sciences
Energy Systems and Market Design Lab