Interdisziplinäre Forschung bietet Lösungen, wenn es an Fächergrenzen scheitert: Wie sie in der Praxis funktionieren kann, wo die größten Barrieren liegen und weshalb die Technische Universität Nürnberg (UTN) mit einem interdisziplinären Ansatz gut beraten ist – das erklärte Prof. Wolfang Marquardt bei seinem Vortrag „Vernetzt, fächerübergreifend und kooperativ: interdisziplinäre Ansätze als Erfolgsmodell für die Wissenschaft“ am 22. März im Innovationslabor JOSEPHS. Für das Vortragsthema hätte die Universität keinen Besseren gewinnen können: Prof. Marquardt ist Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, einer der größten interdisziplinären Wissenschaftszentren Europas.
UTN-Mitgestalter der ersten Stunde
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Ihnen heute einen Experten hier haben, der schon lange der TU Nürnberg verbunden ist“, begrüßte Gründungspräsident Prof. Hans Jürgen Prömel den Referenten zu Beginn der Veranstaltung. Er betonte, dass Prof. Marquardt als Mitglied der Strukturkommission zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg nachhaltig Spuren in der Metropolregion hinterlassen habe: „Sie haben das Projekt von Anfang an begleitet und ein Stück weit mitgestaltet.“ Dass es sich bei Prof. Marquardt um einen hochkarätigen Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager handelt, verdeutlichte Prof. Peter Wasserscheid, Direktor am Forschungszentrum Jülich, in seinem Grußwort. 400 Veröffentlichungen, 36 Buchbeiträge und 200 referierte Konferenzpublikationen sind bislang im Namen des Leibniz-Preisträgers erschienen.
„Miteinander reden und voneinander lernen ist der erste Schritt.“
Auch wenn Interdisziplinarität in der Wissenschaft einen großen Mehrwert und neue Chancen ermöglicht: „Ohne Disziplinarität geht es nicht. Aber die Disziplinarität hat Grenzen“, stellte Prof. Marquardt gleich am Anfang klar. Gründe dafür seien eine wachsende Komplexität in der Wissenschaft sowie neue gesellschaftliche Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt: „Wir haben eine zunehmend höhere Anforderung an die Lösungskompetenz – das gilt innerwissenschaftlich wie außerwissenschaftlich.“ Ausschlaggebend für einen erfolgreichen interdisziplinären Ansatz sei es unter anderem, Kooperationen zu ermöglichen – beispielsweise durch gezielte Förderung und Verbünde. Aber auch ganze Organisationsstrukturen müssten überdacht werden. Als eines von mehreren Best-Practices stellte Prof. Marquardt The Julic Brain Atlas vor – das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit aus verschiedenen Bereichen wie der Neuropsychologie, der Mathematik, der Physik oder den Computerwissenschaften. Sein Fazit aus dem Projekt: „Disziplinübergreifende Wissenschaft ist wirksam und macht Spaß, aber es ist eine Herausforderung für jeden Einzelnen und auch für Institutionen.“ Schließlich stelle uns interdisziplinäre Arbeit nicht nur vor neue Möglichkeiten, sondern ebenso vor Hindernisse. Diese würden durch Arbeitsweisen, Fachbarrieren oder die Art, wie Wissenschaft organisiert wird, entstehen. Umso wichtiger ist es laut Prof. Marquardt, bereits Didaktik interdisziplinär zu gestalten, die Kompetenzen von Studierenden zu entwickeln, die Rolle von Lehrenden zu reflektieren und die entsprechenden Bedingungen an Universitäten zu schaffen.
Alle, die den Vortrag verpasst haben, können diesen in voller Länge auf YouTube abrufen.
Die Universitätsgründung miterleben
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe University Taking Shape statt. In dieser gibt die UTN allen Interessierten die Möglichkeit, die Gründungsgeschichte der Universität ein Stück weit mitzuerleben – wahlweise vor Ort im JOSEPHS oder virtuell im Live-Stream. Initiatorinnen und Initiatoren, Ideengebende und Gestaltende kommen im Lauf der Reihe zu Wort.
Interdisziplinäre Forschung bietet Lösungen, wenn es an Fächergrenzen scheitert: Wie sie in der Praxis funktionieren kann, wo die größten Barrieren liegen und weshalb die Technische Universität Nürnberg (UTN) mit einem interdisziplinären Ansatz gut beraten ist – das erklärte Prof. Wolfang Marquardt bei seinem Vortrag „Vernetzt, fächerübergreifend und kooperativ: interdisziplinäre Ansätze als Erfolgsmodell für die Wissenschaft“ am 22. März im Innovationslabor JOSEPHS. Für das Vortragsthema hätte die Universität keinen Besseren gewinnen können: Prof. Marquardt ist Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, einer der größten interdisziplinären Wissenschaftszentren Europas.
UTN-Mitgestalter der ersten Stunde
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Ihnen heute einen Experten hier haben, der schon lange der TU Nürnberg verbunden ist“, begrüßte Gründungspräsident Prof. Hans Jürgen Prömel den Referenten zu Beginn der Veranstaltung. Er betonte, dass Prof. Marquardt als Mitglied der Strukturkommission zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg nachhaltig Spuren in der Metropolregion hinterlassen habe: „Sie haben das Projekt von Anfang an begleitet und ein Stück weit mitgestaltet.“ Dass es sich bei Prof. Marquardt um einen hochkarätigen Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager handelt, verdeutlichte Prof. Peter Wasserscheid, Direktor am Forschungszentrum Jülich, in seinem Grußwort. 400 Veröffentlichungen, 36 Buchbeiträge und 200 referierte Konferenzpublikationen sind bislang im Namen des Leibniz-Preisträgers erschienen.
„Miteinander reden und voneinander lernen ist der erste Schritt.“
Auch wenn Interdisziplinarität in der Wissenschaft einen großen Mehrwert und neue Chancen ermöglicht: „Ohne Disziplinarität geht es nicht. Aber die Disziplinarität hat Grenzen“, stellte Prof. Marquardt gleich am Anfang klar. Gründe dafür seien eine wachsende Komplexität in der Wissenschaft sowie neue gesellschaftliche Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt: „Wir haben eine zunehmend höhere Anforderung an die Lösungskompetenz – das gilt innerwissenschaftlich wie außerwissenschaftlich.“ Ausschlaggebend für einen erfolgreichen interdisziplinären Ansatz sei es unter anderem, Kooperationen zu ermöglichen – beispielsweise durch gezielte Förderung und Verbünde. Aber auch ganze Organisationsstrukturen müssten überdacht werden. Als eines von mehreren Best-Practices stellte Prof. Marquardt The Julic Brain Atlas vor – das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit aus verschiedenen Bereichen wie der Neuropsychologie, der Mathematik, der Physik oder den Computerwissenschaften. Sein Fazit aus dem Projekt: „Disziplinübergreifende Wissenschaft ist wirksam und macht Spaß, aber es ist eine Herausforderung für jeden Einzelnen und auch für Institutionen.“ Schließlich stelle uns interdisziplinäre Arbeit nicht nur vor neue Möglichkeiten, sondern ebenso vor Hindernisse. Diese würden durch Arbeitsweisen, Fachbarrieren oder die Art, wie Wissenschaft organisiert wird, entstehen. Umso wichtiger ist es laut Prof. Marquardt, bereits Didaktik interdisziplinär zu gestalten, die Kompetenzen von Studierenden zu entwickeln, die Rolle von Lehrenden zu reflektieren und die entsprechenden Bedingungen an Universitäten zu schaffen.
Alle, die den Vortrag verpasst haben, können diesen in voller Länge auf YouTube abrufen.
Die Universitätsgründung miterleben
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe University Taking Shape statt. In dieser gibt die UTN allen Interessierten die Möglichkeit, die Gründungsgeschichte der Universität ein Stück weit mitzuerleben – wahlweise vor Ort im JOSEPHS oder virtuell im Live-Stream. Initiatorinnen und Initiatoren, Ideengebende und Gestaltende kommen im Lauf der Reihe zu Wort.